Baubericht Sdkfz 247b

Das Fahrgestell

Nachdem ich, wie anfangs beschrieben, den 247 b mit in die engere Wahl gezogen hatte, begann ich dafür nach Fahrgestellen zu schauen.
Vorgabe war auf alle Fälle Allrad. Schnell stieß ich dabei auf Land Rover. Und eines Tages teilte mir ein Bekannter mit, dass bei seinem Schrotthändler ein Land Rover Discovery V 8 Automatik (was sich später noch als sehr hilfreich erwies) steht, Karosserie komplett hin (Überschlagschaden), aber Fahrwerk i.O.
Also wurde das Ding gekauft.
Der Bekannte begann dann, das Fahrgestell zu strippen. Auch wurde es von 2540 mm auf 3000 mm Radstand verlängert.
Ringsum wurde dann ein Hilfsrahmen aus Rechteckrohr geschweißt, welcher dann auch als Aufnahme für die Karosserie diente.
Ich hatte zwischenzeitlich bereits anhand einer im Internet gefundenen 4-Seitenansicht ein Papp-Modell im MAßstab 1:20 gebaut.
Danach wurde dann ein Modell im Maßstab 1:10 gebaut.

Ja, und dann gings los.
Es wurde eine CAD-Zeichnung für die Haupteile der Karosserie erstellt. Anhand dieser wurden dann die Bleche geschnitten und gekantet. Letztendlich kamen dann aber noch viele Einzelteil-Zeichnungen dazu.




Der Bau der Karosserie

Es wurde Stahl-Blech mit maximal 3mm Stärke verwendet, neben der Gewichtsersparnis auch, um nicht mit dem Kriegswaffen-Kontrollgesetz (KwKG) in Konflikt zu kommen.
Aufgrund der Kantungen mussten nur sehr wenige extra Versteifungen aus Vierkantrohr eingefügt werden.

Demontage, Beschichtung

Danach wurde wieder alles demontiert, sandgestrahlt und pulverbeschichtet. Dafür wurde extra ein Spezialpulver angefertigt.
Der Grund dafür:
Farbpigmente waren in früherer Zeit bei weitem nicht so UV-Beständig wie heute. Wer Farbfotos aus dem 2.Weltkrieg anschaut, sieht z.B. dass panzergrau (ein sehr dunkles grau, RAL 7021) lackierte Fahrzeuge in Russland hellgrau sind. Und das ist nicht nur der Staub auf den Fahrzeugen. Nein, die Farben sind durch die Sonneneinstrahlung ausgeblichen. Diesen Effekt wollte ich auch darstellen,denn für mich gibts nichts langweiligeres als ein Fahrzeugmodell wie "frisch aus dem Laden". Und das hat dann auch so funktioniert.
Diese "Patina" (und natürlich die komplette Innenaustattung) war es dann wohl auch, was nicht ganz so fachkundige Leute auf Messen oder Veranstaltungen dann oft fragen ließ:
"Wo haben Sie denn den gefunden, in welcher Scheune stand der??"

Endmontage

Ja, und dann musste alles wieder zusammengebaut werden.
Das größte Problem war zum Schluss die Fahrzeugelektrik, aber auch das haben wir dann irgendwann gemeistert.
Nach 17 Monaten Bauzeit sprang der Motor dann an und ich konnte meine ersten Runden drehen.

Viel Wert legte ich auf die Innenausstattung, die dann über die Jahre immer mehr perfektioniert wurde. Zum Schluss war das Fahrzeug auch mit einer kompletten Bordfunkanlage (Kopfhörer und Kehlkopfmikrofon) sowie umschaltbare Funkverbindung (Cb-Funk in 2 nachgebauten Tornisterfunkgeräten) zum Stab ausgestattet.

Abschließend muss ich natürlich erwähnen, dass ich all das ohne Unterstützung durch Rat und Tat nicht geschafft hätte.
Deshalb an dieser Stelle nochmals vielen Dank an:
-zuerst natürlich meiner Frau, welche dieses "Abenteuer" erst möglich gemacht hat.
- Dieter L. aus Wildeshausen
- Fa. KMH Bassum
- Fa. Jünemann & Menk Bremen
- Fa. Diewitz Delmenhorst
- Fa. Renken Bremen
- Fa. Kolless Bremen
- Fa. B+F Wildeshausen
- Fa. Thiel Baumaschinen Dötlingen
- Huntemann Werbung Delmenhorst
- Landrover-Farm Scheeßel
u.v.a.